Große Figuren König Chlodwig (466-511)

Chlodwig, aus der Familie der Merowinger, begründete mit seiner Herrschaft über das Frankenreich seine Machtstellung. Er knüpfte an die römische Tradition an, einte das Frankenreich und führte es zu seiner ersten Blüte. 482 wurde Chlodwig Nachfolger seines Vaters Childerich I. als König von Salfranken. Sein Herrschaftsgebiet entsprach ungefähr den heutigen Niederlanden und dem nördlichen Belgien. Zentrum war Tournai. Durch List und Krieg konnte Chlodwig sein Reich stark vergrößern. So eroberte er ihm Laufe der Zeit fast ganz Gallien. 496 und 506 besiegte er zweimal die Alamannen und gewann dadurch deren linksrheinische Gebiete. Mit seinen Eroberungen geriet Chlodwig in Konflikt mit dem Ostgotenkönig Theoderich. Theoderich gelang es, Chlodwigs weitere Expansionsbestrebungen einzudämmen. Chlodwig heiratete die burgundische Prinzessin Chlothilde, die ihn in das Christentum einführte. In einer für ihn siegreichen Schlacht gegen die Alamannen hatte er den christlichen Gott um Hilfe angerufen. Das führte dazu, dass er sich vermutlich 498 in der Kathedrale von Reims von Remigius taufen ließ. Diese Taufe, und damit Chlodwigs Übertritt zum Christentum, hatte für die weitere Geschichte Europas große Bedeutung. Das Frankenreich, aus dem später Deutschland und Frankreich hervorgingen, wurde mit seinem Übertritt christianisiert. Die Taufe erfolgte damals kollektiv im Stammesverband. Angeblich folgten ihm 3.000 Anhänger. Allmählich entstand eine fränkische Reichskirche, die einen bedeutenden Beitrag zum Zusammenhalt des Reiches bildete und auch zu einer Verschmelzung verschiedener Volksgruppen und damit zum Frieden im Reich beitrug. Die drei Kröten auf seinem Schild symbolisieren das Heidentum, die drei Lilien im Sinne Marias das Christentum. Die heidnische Zackenkrone auf dem Haupt ist von einem Kreuz überhöht. Nach der Eroberung von fast ganz Gallien wählte Chlodwig das spätere Paris an einer strategisch günstigen Stelle an der Seine als seine Hauptstadt. Chlodwig wird oft als der Begründer der französischen Nation gesehen, was eher umstritten ist. Sicher kann man Chlodwigs Herrschaftszeit als Grundlage für die spätere Entwicklung in West-, Mittel- und Ostmitteleuropa ansehen. Die Heiligen Martin von Tours und Hilarius von Poitiers wurden stark verehrt und vor Schlachten immer wieder als Fürbitter angerufen.

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