Maximilian und Innsbruck
Kunst in Innsbruck
Trotz seiner zahlreichen Feldzüge, seiner Leidenschaft für die Jagd, die
Fischerei und das Turnier sowie seiner politischen Aufgaben fand der
Kaiser auch genügend Zeit für die Kunst. Gerade diese war es aber auch,
die ihn nach seinem Ableben in der Erinnerung der Menschen bewahren
sollte. Für ihn steht die Kunst im Dienste der persönlichen
Repräsentation. Maximilian als Medienkaiser wusste sich ausgezeichnet
zu vermarkten. Das zeigen etwa die Reliefs am Goldenen Dachl.
Innsbruck bot auch für durchreisende Künstler einen willkommenen
Aufenhalt. Künstler aus dem Kreis um Maximilian arbeiteten für Adelige
und Bürger in Innsbruck und im Umkreis der Stadt. So malte Albrecht
Dürer bei seiner Durchreise 1494/95 die berühmte Ansicht der Stadt von
Norden.
Engstens verbunden mit der Stadt
ist die Steinmetz- und
Baumeisterfamilie Türing: Niklas
Türing d. Ä., Sohn Gregor Türing
dessen Sohn Niklas Türing d. J.
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Niklas Türing d. Ä. erbaute
das Goldene Dachl und gilt als
der Schöpfer zahlreicher
Wappensteine. Als Beispiel
kann der Wappenstein über
dem Münzertor der Burg
Hasegg in Hall angeführt
werden.
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Gregor Türing erhielt den Auftrag zum Umbau zahlreicher
Stadthäuser. So zählen das Katzunghaus mit den Erkerreliefs, das
Deutschordenshaus und das Trautsonhaus zu seinen Werken. Er
schuf auch zahlreiche Eingangsportale bei Innsbrucker
Altstadthäusern.
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Niklas Türing d. J., Steinmetz- und Maurermeister, führte die
Bauaufsicht über die Innsbrucker Hofkirche.
Aber nicht nur einheimische Künstler standen im Dienst des Kaisers. Er
verstand es ausgezeichnet, die damals bedeutendsten deutschen
Künstler für seine Aufträge zu gewinnen. So arbeiteten Albrecht Dürer,
Albrecht Altdorfer, Hans Burgkmair, Gilg Sesselschreiber, Peter Vischer
und viele andere für ihn.
Neben Bauwerken, Wandmalereien und Reliefdarstellungen sind vor
allem jene Bücher wichtig, die Maximilian in Auftrag gab: Theurdank,
Weißkunig, Freydal, Jagd- und
Fischereibücher, Zeugbücher. Die
druckgrafischen Werke Triumphzug und
Ehrenpforte sind ebenfalls in die
Geschichte eingegangen.
So handelt es sich bei der
Turnierhandschrift Freydal um ein
prachtvolles Kunstwerk, in dem in 256
vergoldeten Miniaturen die Feste und
Turnierkämpfe des Kaisers aufgezeigt
werde. Der Theuerdank berichtet von
einer fiktiven Brautfahrt eines Ritters zu
seiner verehrten Prinzessin.
Jörg Kölderer - Maler, Baumeister
Der Hofmaler stammt aus Inzing
im Oberinntal. Er schuf etwa die
Malereien am Goldenen Dachl,
den Wappenturm sowie das
Zeughaus an der Sill. Auf ihn gehen
die Mirakeltafel in der Seefelder
Pfarrkirche mit dem
Hostienwunder, die Zeugbücher
sowie die Bilder des Tiroler Jagd-
und Fischereibuches zurück.