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Erzherzog Sigmund der Münzreiche Erzherzog Sigmund der Münzreiche war der Sohn von Herzog Friedrich IV., den du schon kennengelernt hast. Vielleicht ist dir aufgefallen, dass Sigmund den Titel "Erzherzog" trägt. Als Erzherzöge und Erzherzoginnen wurden nur die Mitglieder der Familie Habsburg ab der Zeit Sigmunds bezeichnet. So war etwa Maria Theresia Erzherzogin von Österreich. Sigmund wohnte zunächst im Neuhof (Goldenes-Dachl- Gebäude), begann dann aber mit dem Bau der Hofburg am Stadtrand, die sein Nachfolger Maximilian weiter ausbaute. Erst Maria Theresia ließ sie ungefähr 250 Jahre später so umbauen, wie du sie heute sehen kannst. Zur Zeit Sigmunds wurden in Schwaz Silber und Kupfer abgebaut, weshalb er in Hall eine Münzprägestätte errichten ließ. Da es im Habsburgerreich kaum Gold gab, aber sehr viel Silber, erfolgte in Hall die Prägung einer Silbermünze im Wert einer Goldmünze. Das war der berühmte Guldiner. Daran erinnert in Hall noch die Burg Hasegg mit dem Münzerturm. Sigmund war zweimal verheiratet, hatte aber leider keine erbberechtigten Kinder. Allerdings soll er der Vater von über 40 unehelichen Kindern gewesen sein. Trotz des großen Reichtums durch den Bergsegen steckte Sigmund ständig in Geldnöten. Er liebte verschwenderische Feste und ließ mehrere Burgen erbauen, so etwa Burg Sigmundlust bei Vomp, Sigmundsried in Ried im Oberinntal und die Hofburg in Innsbruck. Als er schließlich wegen Geldmangels Teile seiner Länder an die Bayern zu verkaufen begann, zwangen die Tiroler Landstände ihn zum Abdanken. Die Landstände waren eine Art Landesparlament mit Vertretern des Adels, der Geistlichkeit, der Bürger in den Städten und der Bauern auf dem Land. Dadurch wurde 1490 Kaiser Maximilian I. der neue Landesherr. Bewiesen ist seine Sterbeszene: Vor seinem Tod ließ er sich noch drei Schüsseln mit Münzen an sein Bett bringen, "weil sein Gnad noch einmal in ein Silber greifen wollt", doch das Geld war aufgeliehen. Bestattet wurde der Erzherzog in der Fürstengruft in Stift Stams im Oberinntal. Dort liegen auch sein Vater Herzog Friedrich IV. und Bianca Maria Sforza, die zweite Ehefrau von Kaiser Maximilian I.
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