Grabmal als Gesamtes Ideen und Vorbilder

Welche Ideen waren für Maximilian ausschlaggebend für die Gestaltung eines monumentalen Grabmals? • Wichtig war der Gedanke der Versammlung verschiedener Personen, die für Maximilian große Bedeutung besaßen. • Es ging dem Kaiser nicht um ein Totengeleit oder eine Trauerversammlung, sondern um ein rein familiäres und politisches Denkmal, um ein Aufzeigen der Bedeutung und der Größe der Familie Habsburg. Es gab mehrere Vorbilder, wobei vor allem die burgundischen Herzogsgräber richtungweisend waren. • Die Grabmäler Herzog Philipps des Guten in Brügge und Herzog Philipps des Kühnen in der Kartause von Dijon sind von Trauernden umgeben. • Das Grabmal der Isabella von Bourbon weist als Begleitung schon historische Persönlichkeiten auf. • Ganz im Sinne Maximilians ist das Grabmal seiner ersten Gattin Maria von Burgund in der Liebfrauenkirche in Brügge vom Wappenstammbaum der Toten umgeben. Dort befindet sich auch das Grabmal von Herzog Karl dem Kühnen, dem Vater Marias. Wappen stellten für Maximilian Symbole des rechtmäßigen Herrschaftsanspruchs dar. Marias Grab besteht zur Gänze aus Bronze. • Einfluss hatte sicherlich auch das Marmorgrabmal Kaiser Friedrichs III., des Vaters von Maximilian, im Wiener Stephansdom. Neben der liegenden Figur des Toten und den Statuetten der trauernden Diakone und Patrone treten hier erstmals Reliefs mit der Darstellung der Taten des Kaisers auf. Maximilian griff von diesen Vorbildern verschiedene Ideen auf, vor allem aber den Gedanken von Reliefs mit der Darstellung der eigenen Taten. Vom Grabmal seines Vaters in Wien übernahm er die Nachfolge der Trauernden der burgundischen Gräber sowie die Darstellung von Heiligen aus dem Hause Habsburg (100 geplant, 23 ausgeführt - stehen heute auf der vorderen Empore der Hofkirche). Neu waren jedoch die Büsten antiker römischer Kaiser (34 geplant, erhalten 22, 21 davon heute in Schloss Ambras bei Innsbruck). Alle diese Vorbilder und Ideen sind wichtig, geben aber keine befriedigende Antwort für die wirkliche Gestaltung des Grabmals.